Hatha Yoga – Yoga der Kraft

Das Wort Yoga leitet sich von der indogermanischen Sprachwurzel YUI her, was so viel heißt wie Anschirren, Verbinden. Yoga schirrt Körper, Atem und Geist Pferden gleich an, so dass sie ein gemeinsames Gespann bilden.

Deshalb heißt Yoga im übertragenen Sinn auch Vereinigung. Im Sanskrit, der hl. Sprache der Inder, meinte Yoga ursprünglich das Anschirren oder Anjochen von Zugtieren vor einen Wagen. Man könnte dies nun übersetzen, dass wir versuchen, auf eine bestimmte Weise diszipliniert mit uns umzugehen, d.h. uns zu zügeln in unseren äußeren und inneren Aktivitäten. Es braucht die Beherrschung und Zähmung körperlicher, geistiger und seelischer Widerstände, also die Harmonisierung zwischen Körper, Geist und Seele.

Hatha - Gleichgewicht

“Yoga ist die Wissenschaft vom Sein im Hier und Jetzt. Yoga bedeutet, dass du jetzt bereit bist, nicht mehr in die Zukunft abzuwandern. Es bedeutet, dass du jetzt bereit bist die Wirklichkeit zu sehen, wie sie ist.“ Osho

Das Wort HaTha setzt sich aus Ham = die Sonne, die Sonnenkraft und Tham = der Mond, Mondkraft zusammen. Sinngemäß bedeutet es Gleichgewicht: Sonne-Mond / Tag-Nacht / Frau-Mann / Yin-Yang usw.

Obwohl Yoga von vielen Menschen ausgeübt wird, um spirituelle Erleuchtung zu finden, ist Yoga keine Religion. In Indien zählt Yoga zu den Darshanas, den Sichtweisen oder philosophischen Systemen, welche die Welt zu erklären versuchen. Yoga hat sich zu keinem Zeitpunkt selbst als Religion verstanden, aber sehr wohl als ein Mittel der RELIGIO, des Sich-Rückverbindens.
Es heißt im Yoga Sutra, dass Menschen mit religiöser Veranlagung besser auf dem Weg zu sich vorankommen, wenn sie mit Gott gehen. Die anderen Menschen, sagt das Sutra, brauchen Gott nicht. Insofern ist den Übenden im klassischen Yoga der Bezug zum Göttlichen in jeder Hinsicht frei gestellt. Und wer Gott braucht, dann kann es auch der christliche Gott sein oder Allah oder wie man sonst das Göttliche benennen mag.

Methoden des HaTha Yoga

    Kriyas (Reinigungstechniken)
    Asanas (Übungen)
    Pranayama (Atemlehre)
    Yogische Ernährung

Yoga ist Philosophie, Wissenschaft, Kunst und Therapie in einem.

Im HaTha Yoga wird dem Körper eine überragende Bedeutung beigemessen, denn er gilt nicht nur als Teil der göttlichen Schöpfung und durchdrungen von göttlichem Bewusstsein, sondern auch als der einzige Ort, an dem und durch den wir das Göttliche erfahren können.

Übungen

Deswegen beginnt der Übungsweg im HaTha Yoga damit, Körperbewusstheit zu entwickeln und diesen Körper zugleich durch vielfältige Reinigungsübungen, Bewegungsabläufe und Körperhaltungen zu reinigen, zu stärken und in Harmonie zu bringen.
Die vielen Asanas (Übungen), die der HaTha Yoga in den letzten Jahrhunderten entwickelt hat, gelten also als Werkzeuge, um alles, was im Körper aus dem Gleichgewicht geraten ist, was blockiert und geschwächt ist, zu behandeln.

Das Üben von Asanas bewirkt Dehnbarkeit, Flexibilität, Muskelaufbau, Ausdauer, Vitalität, Atembewusstsein, Korrektur von Fehlhaltungen, Vitalisierung des Verdauungsapparates, Konzentration, Gelassenheit, Stärkung des Urvertrauens, das Vertrauen in sich selbst und und und. Mit diesen Fähigkeiten fällt es einem leichter in den Alltag zu treten, seine Ziele zu definieren und zu erreichen.

Mit dem Erkennen und Verstehen der Zeichen seines eigenen Körpers lebt man bewusster. Man wird “selbst-bewusst“.