Meditation - wenn der Geist aktiv ruht

Meditation ( lat. meditatio = “das Nachdenken über“, oder lat. medius = “die Mitte“ ) ist eine Achtsamkeits- und Konzentrationsübung mit dem Zweck, einen veränderten Bewusstseinszustand oder letztlich sogar die Erleuchtung zu erreichen.

“Wer die Musik der Seele hört, beherrscht die Melodie des Lebens!“ Swami Sivananda
Der Geist ist wie die See, unruhig und ständig Wellen schlagend. In der Meditation beruhigt sich die See und wird spiegelglatt ohne eine einzige Welle. Meditation ist die Praxis ständiger Beobachtung des Geistes. Das bedeutet, den Geist auf einen Punkt zu konzentrieren und ihn zu beruhigen.

Der Zustand der Meditation erfordert sehr viel Übung.
Beim Meditieren dürfen keine körperlichen Belange zu spüren sein. Das heißt, der Körper wird durch Asanas (Übungen) und Kriyas (Reinigungstechniken) so vorbereitet, dass es ein Leichtes ist, eine Zeit lang ohne Muskelziehen in einer meditativen Stellung zu verweilen.

Durch Pranayama (Atemlehre) ist die Konzentration so geschärft, dass der Atem leicht und fein fließen kann, gänzlich ohne Anstrengung. Während dieser Vorbereitung mit Asanas, Kriyas und Pranayama stellt sich nach und nach auch der Geist auf eine andere Bewusstseinsebene ein. Erst wenn diese Bedingungen geschaffen sind, sind Körper und Geist bereit, die nächste Stufe anzunehmen.
Die Meditation = Dhyana, die siebte, von acht Stufen, des Patanjali (indischer Gelehrter).

Es gibt viele verschiedene Meditationstechniken, um in den meditativen Zustand zu gelangen:
Das Beobachten des Atems, das Vortragen eines Mantras wie OM oder AUM, die Konzentration auf ein Mandala oder eine Kerze -sind ein paar solcher Techniken.

Folgende Bewusstseinszustände sind normalerweise bekannt:

1. Der Wachzustand:
der normale aktive Alltag, in den wir jederzeit bewusst eingreifen können.
 
2. Der Schlafzustand:
bewusste Traumphase: die Wiederspiegelung des Alltags durch das Unterbewusstsein. Hier können wir nicht aktiv eingreifen.
Unbewusste Traumphase: ist voller Ruhe und Frieden. Da wir uns über diesen Zustand nicht bewusst sind, können wir auch hier nicht aktiv eingreifen.

Der Yogaübende aber hat noch folgenden Bewusstseinszustand als Ziel: die Meditation.

Sie vereint in sich die vorhergehenden Zustände: die Aktivität des Wachzustandes, allerdings ohne die Möglichkeit aktiv einzugreifen, und gleichzeitig die Ruhe und den Frieden des Schlafzustandes. 

Die Meditation schärft und stärkt den Geist. Regelmäßiges Meditieren wird sicherlich jegliches Handeln beeinflussen, denn wenn der Geist geschärft ist, so entwickelt er Zielstrebigkeit, stärkere Willenskraft und das Denken wird klarer und konzentrierter.